Menschen mit
Behinderung
in Fotoporträts

Die Kunst der Nächstenliebe

Ausstellung 
9. Oktober bis 5. November 2022
Filderstadt-Bonladen

Bundesstiftung Aufarbeitung / Barbara Köppe, Görlitz 1971

Zur Ausstellung
Die Kunst der Nächstenliebe

Die Wanderausstellung Die Kunst der Nächstenliebe – Menschen mit Behinderung in Fotoporträts erzählt von jungen und alten Menschen, die in diakonischen Einrichtungen der 1970er und 1980er Jahre sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland lebten. Es ist jedoch keineswegs eine historische Ausstellung, denn die Porträts entziehen sich jeder zeitlichen und regionalen Zuordnung.

Die Präsentation ist in sieben Themengruppen aufgeteilt. Diese orientieren sich an den aktuell in der Inklusionsdebatte diskutierten Kategorien der Teilhabe, wie zum Beispiel: Freundschaft und Nähe oder Beweglichkeit und Begegnung oder Lernen und Neugierde. Es sind Befindlichkeiten, die für alle Menschen gleichermaßen gelten. Sie gehen uns alle an. Deshalb leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Thema Inklusion.

Gerhard Röper, Mössingen 1978

Inklusiv heißt: Alle Menschen sind überall dabei: Menschen mit und ohne Behinderung. Alle können überall mitmachen und alle sind gleichberechtigt.

Institut für inklusive Bildung

Was können uns Foto-Porträts über Inklusion erzählen?

Die Ausstellung Die Kunst der Nächstenliebe präsentiert 42 fotografische Porträts von Menschen, die in diakonischen Einrichtungen zuhause sind. Sie leben oft mit körperlichen, geistigen oder seelischen Einschränkungen. Deshalb ist Begleitung und Unterstützung nötig. Die Menschen wollen am Alltag teilnehmen: Dazu gehört ein eigener Wohnbereich, Lernen, tägliche Arbeit, Freunde treffen, mit ihnen Feste feiern oder Sport machen.

Viele Menschen, die keine besonderen Einschränkungen haben, wissen oft nicht, wie sie Menschen mit Beeinträchtigungen begegnen sollen. Ihre eigene Unsicherheit macht ihnen Angst. Daher nehmen sie höchstens nur das Anderssein wahr und weichen aus.

Harald Hauswald/Ostkreuz, Stephanus-Stiftung Berlin, 1980er Jahre

Bundesstiftung Aufarbeitung / Barbara Köppe, Mechterstedt 1972/73

Die Fotografien der Ausstellung zeigen Porträts aus dem Alltag von Kindern, jungen und alten Menschen mit Beeinträchtigungen. Wir entdecken in den Gesichtern Gefühle, die alle Menschen kennen: Unsicherheit, Frohsinn, Konzentration, Selbstbewusstsein, Trauer, Angst.

Durch die Auswahl der Fotografien werden Gemeinsamkeiten von allen Menschen sichtbar. So wird deutlich: Inklusion ist nicht nur ein soziales und institutionelles, sondern zugleich ein emotionales Thema. Inklusion beginnt zunächst im Bewusstsein eines jeden Einzelnen. Nur dann kann sie langfristig gelingen.

Diese Ausstellung nähert sich also den Gesichtern von Menschen mit Beeinträchtigungen gerade deshalb, weil die Porträts von dem erzählen, was wir heute so gerne in der Hektik unseres Alltags übersehen: Die Würde des Menschen – auch in seiner Gebrechlichkeit.

Die Ausstellung Die Kunst der Nächstenliebe basiert auf dem gleichnamigen Fotoband, der 2013 im Lukas Verlag Berlin erschien (Hg. Ursula Röper). Darin wurden Schwarz-Weiß Fotografien von Menschen mit Behinderungen und alten Menschen publiziert, die von bekannten Fotografen der ehemaligen DDR, Harald Hauswald, Dietmar Riemann, Barbara Köppe in den 1970er und 1980er Jahren in diakonischen Einrichtungen Ostdeutschlands porträtiert worden waren. Die Ausstellung erweitert diesen Ansatz um Fotografien aus derselben Zeit aus Einrichtungen Westdeutschlands von Günter Hildenhagen, Gerhard Röper und anderen.

Archiv für Diakonie und Entwicklung Berlin, Wolmirstedt 1980er Jahre

Die ausgewählten Porträts sind ein ergreifendes Plädoyer für die Menschlichkeit, ein Zeitdokument mit einem überzeitlichen Charakter. Deshalb prägen sie sich, genauso wie die Bilder der großen US-amerikanischen Fotografinnen und Fotografen Dorothea Lange, Diane Arbus, Helen Lewitt, Walker Evans oder Arthur Rothstein, so tief ins Gedächtnis ein. Sie stellen die gesellschaftlichen Normvorstellungen und Stigmatisierungen in Frage und zeigen, dass jeder Mensch einzigartig ist und als solcher akzeptiert und respektiert werden muss.

Urszula Usakowska-Wolff, Strassenfeger, Dezember 2013

Harald Hauswald/Ostkreuz, Stephanus-Stiftung Berlin, 1980er Jahre

Ausstellung
9. Oktober bis 5. November 2022
Filderstadt-Bonladen

Bitte beachten Sie: Die Ausstellung findet an zwei Orten statt!

 

Ausstellungsort 1

Gemeindesaal der Katholischen Kirche Liebfrauen

Plattenhardter Straße 45

70794 Filderstadt-Bonlanden

Di, 15–18 Uhr | Mi–Fr, 9–11 Uhr |

So, 9.10., 14–16 Uhr | So, 23.10., 11.30–13.30 Uhr

Bei Interesse melden Sie sich gerne vor Ort

im Pfarrbüro

 

 

Ausstellungsort 2

Karl-Schubert-Gemeinschaft e.V.

Kurze Straße 31

70794 Filderstadt-Bonlanden

Montag – Freitag, von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 15 Uhr

Bitte informieren Sie sich vorab über die aktuellen Besuchsregelungen in den Karl-Schubert-Werkstätten unter: www.ksg-ev.eu

 

Veranstalter

Stadt Filderstadt – Referat für Chancengleichheit, Teilhabe und Gesundheit

In Kooperation mit der Karl-Schubert-Gemeinschaft e.V und der Katholischen Gesamtkirchengemeinde Filderstadt.

Unterstützt durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat.

 

Begleitprogramm

Eröffnungsveranstaltung

Musikalische Eröffnung – FILUM-Trompeten-Trio

14 Uhr Begrüßung durch Oberbürgermeister

Christoph Traub

14.10 Uhr Grußworte von Reinhold Walter

(kath. Kirchengemeinde Liebfrauen), Tobias Braun (Karl-Schubert-Gemeinschaft e.V.)

14.15 Uhr „Gemeinsamkeit“ – Einführung in die Ausstellung mit Birgit Rehfeldt

14.30 Uhr Besuch der Ausstellung und „Häppchen“

  • Sonntag, 9. Oktober 2022, 14 Uhr
  • Gemeindesaal der kath. Kirchengemeinde Liebfrauen

Werkstattführung Karl-Schubert-Werkstätten

Neben den Wohnangeboten und der Akademie AnthropoSozial sind die Werkstätten ein Teil der Karl-Schubert-Gemeinschaft e.V. Hier arbeiten rund 280 Menschen mit Behinderung. Ein Hauptschwerpunkt der Beschäftigungsangebote liegt – neben den Angeboten an Dienstleistungen und der Fertigung von Lohnaufträgen – in der Herstellung von Eigenprodukten in Handwerksbereichen.

Erleben Sie im Rahmen der Ausstellung eine Führung durch die verschiedensten Werkstattbereiche!

  • Mittwoch, 12. Oktober 2022, 14–15 Uhr
  • Mittwoch, 19. Oktober 2022, 14–15 Uhr
  • Mittwoch, 26. Oktober 2022, 14–15 Uhr
  • Mittwoch, 3. November 2022, 14–15 Uhr
  • Karl-Schubert-Gemeinschaft e.V.

Inklusive Wortgottesfeier

Die Kirchengemeinde Liebfrauen gestaltet zusammen mit der Gemeindereferentin Dorothe Schohe eine inklusive Wortgottesfeier. Sie ist Seelsorgerin für Menschen mit Behinderung im Dekanat Esslingen-Nürtingen.

  • Sonntag, 23. Oktober 2022, 10.30 Uhr
  • Kath. Kirchengemeinde Liebfrauen

Martinimarkt

Die Eltern und Angehörigen der Karl-Schubert-Werkstätten laden zum alljährlichen Martinimarkt ein. Alle hier beschäftigten Menschen mit Behinderung freuen sich wieder darauf, gemeinsam mit ihren Angehörigen und Freunden sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, viele Gäste im Haus begrüßen zu können. Sie präsentieren die Arbeiten, welche während des vergangenen Jahres entstanden sind und zum Verkauf stehen. Für das leibliche Wohl soll in den Cafés, am Mandel- und Maronistand, in der Waffelbäckerei und bei der Wurstbraterei gesorgt werden. Für Kinder finden sich ebenfalls viele Angebote zum Beispiel bei der Kinderbetreuung in der Backstube, beim Töpfern oder beim Kerzenziehen.

  • Samstag, 5. November 2022, 11 Uhr
  • Karl-Schubert-Gemeinschaft e.V.

Märchenstunde – Andere Welten und Bezüge

Erzählerin Beate Kiefner nimmt Sie mit auf eine Reise. Tauchen Sie ein und erleben Sie eine inklusive Erzählung für Groß und Klein.

  • Samstag, 5. November 2022, 15 Uhr
  • Karl-Schubert-Gemeinschaft e.V.

Weitere Stationen

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